z Befunderhebung in der Physiotherapie, Schwerpunkt Neuromuskuloskelettale Therapie

Vorrangiges Ziel eines physiotherapeutischen Befundes ist, durch genaue Informationen und Untersuchungen die Beschwerdeursachen des Patienten herauszufinden und diese gezielt behandeln zu können. Aber auch im Rahmen der Qualitätssicherung und der Evidenced based medicine ist der Stellenwert eines validen Befundes gestiegen: In Arztberichten, Behandlungsprotokollen sowie Berichten an Versicherungen und Krankenkassen muss der Therapeut in der Lage sein, zum Zustand des Patienten vor, während und nach der Behandlung detaillierte, präzise Angaben machen zu können. Dies ist v.a. hinsichtlich der tw. in Deutschland schon eingeführten Blanko-Verordnung und des angestrebten Direct Access für Physiotherapeuten relevant. In der Ausbildung und im Studium ist deswegen die physiotherapeutische Diagnostik und Befunderhebung eines der relevantesten Grundlagenfächer. Der neuro-muskuloskelettale Schwerpunkt spiegelt die Patientenlage in den täglichen Praxis wieder: Über 50% der Verordnungen 2017 waren aufgrund muskuloskelettaler Indikation (Quelle: Barmer Heilmittelreport 2017). Die aktuelle Entwicklung in der Physiotherapie spiegelt dieses Buch wieder, in dem der Prozess der Befunderhebung ohne Kenntnis der klinischen Diagnose bzw. ärztl. Befund dargestellt wird in Abgleich mit sog. Red Flags, denn Modell-Versuche mit Blanko-Verordnungen nehmen zu (und werden zukünftig die Regel sein) und der Direkt-Zugang für Physiotherapeuten wird ebenfalls diskutiert (ist in den meiseten Ländern schon Realität). Deswegen ist der Titel nicht nur für PhysiotherapeutInnen in der Ausbildung sondern auch für examinierte PhysiotherapeutInnen interessant und relevant.